Donnerstag, 19. Juli 2012
EGOISMUS
amilove, 03:22h
Es ist eine "delikate" Sache, Wörter zu benutzen, die im Wörterbuch nicht zu finden sind.
Es ist wirklich gefährlich, Dinge so zu benennen, wie es uns passt, wie es uns gefällt und wie es für uns günstig ist, anstatt zu erkennen und zu akzeptieren, dass Dinge schon einen eigenen Namen haben (obwohl es doch Platz für Neues gibt).
Egoismus ist das Virus, das das Gehirn auffrisst und die Fähigkeit zerstört, Dinge zu sehen so wie sie sind. Dieser Egoismus hindert den Menschen daran, seine eigenen Fehler zu erkennen, gerecht zu sein und dem Nächsten zu helfen. Er baut eine Festung um sich auf, um sich vor seinen eigenen Ängsten zu schützen. Er ist gezwungen, eine Burg aus Stein zu errichten, die ihm die Sicherheit verschafft, seine Gewinne zu behalten und kein Risiko eingehen zu müssen, sie zu verlieren. Dabei ist es uninteressant, wer dabei ausgeschlossen bleibt oder verletzt wird. Das Einzige, was wichtig ist, ist, die Festung herzustellen.
Wie können wir Frieden herstellen mit dem Egoisten? Wie können wir mit ihm reden, wenn das Einzige, was er versteht, seine eigene Auffassung von Sicherheit ist?
Ich versuche, ihm die Realität vor Augen zu halten, und ich finde mich vor einer Buchstaben-Suppe wieder: Ich rede über seine Angst, und er behauptet, es sei Vorsicht. Ich rede über seine Habsucht, und er erklärt, es sei Weisheit. Ich weise auf seine Sturheit hin, und er sagt, es sei Bestimmung. Ich rede über seine Unempfindlichkeit, und er behauptet, es sei Stärke. Ich rede über seinen Mangel an Realismus, und er erklärt, es sei Glaube.
In meinem Wörterbuch finde ich Platz für den Begriff "Selbstliebe".
Mein Nachbar hat so viele Rechte wie ich, und meine einzige Verantwortung ihm gegenüber ist, ihm soviel zu geben wie ich kann und will. Und seine mir gegenüber ist dieselbe. Aber, wenn einer von beiden nur Platz hat, um an sich selbst zu denken, dann stehen wir vor einem Egoisten.
Es mag welche geben, wie Mutter Theresa oder Franciscus von Assisi, die ihr Leben anderen widmeten, Leute, die ihr ganzes Leben lang anderen, die in Not waren, Kraft und Liebe gaben; Leute, die freiwillig, aus Liebe, ein Leben ganz ohne Vergnügen und Bequemlichkeit auswählten. Und es wird andere geben, der größte Prozentsatz, die ihre Güter durch harte und ehrliche Arbeit erlangt haben. Diese haben das Recht (Selbstliebe) und die Verantwortung, das, was sie haben, zu verwalten und dafür zu sorgen.
Der eine mag der Kirche den Zehnten geben. Der andere mag Spenden an Waisenhäuser, Krankenhäuser, Altersheime oder andere beliebige wohltätige Organisationen geben. Ein anderer wird Almosen geben. Der andere wird Partys geben, um seine Freude mit Freunden und Bekannten zu teilen. Ein anderer wird seine Dienste zu niedrigen Preisen anbieten, um den ärmeren zu helfen. Ein anderer tut dasselbe umsonst, um den Armen zu helfen. Ein anderer ist eine dankbare Person, die den Himmel und alle auf seinem Weg segnet wegen Gottes Güte. Ein anderer ist ein Freund: man weiß, man kann jederzeit auf ihn zählen, man kann sein Auto ausleihen oder Geld, man zählt mit seinem Rat und mit seinem Dasein, seine Hilfe fehlt nie.
"Selbstliebe" ist, für mich zu sorgen. Es bedeutet, mir selber nicht zu schaden weder durch Nachlässigkeit noch durch zu viel Mitleid meinen Nachbarn gegenüber. Es heißt, meine eigene Not vor Augen zu haben, mich um sie zu kümmern und mich auch meiner Fähigkeiten bewusst zu sein, ohne diese zu überschreiten, und alle meine Entscheidungen mit diesem Bewusstsein zu treffen.
Dem Egoisten ist nur eins bewusst: die Verantwortung der anderen ihm gegenüber. Er ist ein Glas, das nie sagt: "Ich bin voll." Er ist jemand, der nur Rechte und keine Verantwortungen kennt. Das ist der Grund, warum er nie dankbar ist für etwas, denn das, was getan wird, ist ja Verantwortung der anderen. Er ist eine Person mit einer unendlichen Liste von Dingen, die von den anderen getan werden müssen , denn es zu verlangen ist sein Recht. Der Egoist ist jemand, den man nur schwer aushalten kann. Wenn er zufrieden ist, ist er arrogant und verletzend. Wenn er unzufrieden ist, ist er sauer, gewalttätig und gefährlich.
Der Egoist kommt seinen Pflichten nach, nur um seine eigenen Interessen zu schützen, und er ist nicht im Voraus einzuschätzen, wenn er das nicht erreicht, was er wollte.
Nur Leute mit sehr viel Liebe können gewährleisten, solche Egoisten zu kontrollieren, ihnen genug Liebe zu geben, so dass sie eines Tages verstehen können, dass sie geliebt wurden, und nur sie können auch den genauen Moment erkennen, zu stoppen und sich zurückzuziehen, bevor sie von ihnen aufgefressen werden.
Inmitten von so vielen Krankheiten, Gerüchte, Katastrophen usw. müssen wir aufpassen, uns von dieser nicht gefürchteten Gefahr zu schützen: vor diesem Virus, das ein Mikroskop nicht sieht und dessen Konsequenzen eine Tomographie gar nicht voraussehen kann: Egoismus.
Das Gegengift wie auch die Impfung gegen Egoismus ist die Liebe: zärtlich sein, fröhlich, dankbar, freigebig, Lehrer sein, treu, demütig, unbescholten, geduldig, verzeihend, gegenwärtig, dienend.
Lassen wir die Liebe untereinander reichlich vorhanden sein und im Überschuss, um Egoismus widerstehen zu können und mit Kraft die Schäden zu vermindern, die es verursacht!
"Es stimmt zwar, dass selbstsüchtige Menschen
unfähig sind, andere zu lieben,
aber sie sind auch nicht fähig sich selbst zu lieben."
Erich Fromm
Es ist wirklich gefährlich, Dinge so zu benennen, wie es uns passt, wie es uns gefällt und wie es für uns günstig ist, anstatt zu erkennen und zu akzeptieren, dass Dinge schon einen eigenen Namen haben (obwohl es doch Platz für Neues gibt).
Egoismus ist das Virus, das das Gehirn auffrisst und die Fähigkeit zerstört, Dinge zu sehen so wie sie sind. Dieser Egoismus hindert den Menschen daran, seine eigenen Fehler zu erkennen, gerecht zu sein und dem Nächsten zu helfen. Er baut eine Festung um sich auf, um sich vor seinen eigenen Ängsten zu schützen. Er ist gezwungen, eine Burg aus Stein zu errichten, die ihm die Sicherheit verschafft, seine Gewinne zu behalten und kein Risiko eingehen zu müssen, sie zu verlieren. Dabei ist es uninteressant, wer dabei ausgeschlossen bleibt oder verletzt wird. Das Einzige, was wichtig ist, ist, die Festung herzustellen.
Wie können wir Frieden herstellen mit dem Egoisten? Wie können wir mit ihm reden, wenn das Einzige, was er versteht, seine eigene Auffassung von Sicherheit ist?
Ich versuche, ihm die Realität vor Augen zu halten, und ich finde mich vor einer Buchstaben-Suppe wieder: Ich rede über seine Angst, und er behauptet, es sei Vorsicht. Ich rede über seine Habsucht, und er erklärt, es sei Weisheit. Ich weise auf seine Sturheit hin, und er sagt, es sei Bestimmung. Ich rede über seine Unempfindlichkeit, und er behauptet, es sei Stärke. Ich rede über seinen Mangel an Realismus, und er erklärt, es sei Glaube.
In meinem Wörterbuch finde ich Platz für den Begriff "Selbstliebe".
Mein Nachbar hat so viele Rechte wie ich, und meine einzige Verantwortung ihm gegenüber ist, ihm soviel zu geben wie ich kann und will. Und seine mir gegenüber ist dieselbe. Aber, wenn einer von beiden nur Platz hat, um an sich selbst zu denken, dann stehen wir vor einem Egoisten.
Es mag welche geben, wie Mutter Theresa oder Franciscus von Assisi, die ihr Leben anderen widmeten, Leute, die ihr ganzes Leben lang anderen, die in Not waren, Kraft und Liebe gaben; Leute, die freiwillig, aus Liebe, ein Leben ganz ohne Vergnügen und Bequemlichkeit auswählten. Und es wird andere geben, der größte Prozentsatz, die ihre Güter durch harte und ehrliche Arbeit erlangt haben. Diese haben das Recht (Selbstliebe) und die Verantwortung, das, was sie haben, zu verwalten und dafür zu sorgen.
Der eine mag der Kirche den Zehnten geben. Der andere mag Spenden an Waisenhäuser, Krankenhäuser, Altersheime oder andere beliebige wohltätige Organisationen geben. Ein anderer wird Almosen geben. Der andere wird Partys geben, um seine Freude mit Freunden und Bekannten zu teilen. Ein anderer wird seine Dienste zu niedrigen Preisen anbieten, um den ärmeren zu helfen. Ein anderer tut dasselbe umsonst, um den Armen zu helfen. Ein anderer ist eine dankbare Person, die den Himmel und alle auf seinem Weg segnet wegen Gottes Güte. Ein anderer ist ein Freund: man weiß, man kann jederzeit auf ihn zählen, man kann sein Auto ausleihen oder Geld, man zählt mit seinem Rat und mit seinem Dasein, seine Hilfe fehlt nie.
"Selbstliebe" ist, für mich zu sorgen. Es bedeutet, mir selber nicht zu schaden weder durch Nachlässigkeit noch durch zu viel Mitleid meinen Nachbarn gegenüber. Es heißt, meine eigene Not vor Augen zu haben, mich um sie zu kümmern und mich auch meiner Fähigkeiten bewusst zu sein, ohne diese zu überschreiten, und alle meine Entscheidungen mit diesem Bewusstsein zu treffen.
Dem Egoisten ist nur eins bewusst: die Verantwortung der anderen ihm gegenüber. Er ist ein Glas, das nie sagt: "Ich bin voll." Er ist jemand, der nur Rechte und keine Verantwortungen kennt. Das ist der Grund, warum er nie dankbar ist für etwas, denn das, was getan wird, ist ja Verantwortung der anderen. Er ist eine Person mit einer unendlichen Liste von Dingen, die von den anderen getan werden müssen , denn es zu verlangen ist sein Recht. Der Egoist ist jemand, den man nur schwer aushalten kann. Wenn er zufrieden ist, ist er arrogant und verletzend. Wenn er unzufrieden ist, ist er sauer, gewalttätig und gefährlich.
Der Egoist kommt seinen Pflichten nach, nur um seine eigenen Interessen zu schützen, und er ist nicht im Voraus einzuschätzen, wenn er das nicht erreicht, was er wollte.
Nur Leute mit sehr viel Liebe können gewährleisten, solche Egoisten zu kontrollieren, ihnen genug Liebe zu geben, so dass sie eines Tages verstehen können, dass sie geliebt wurden, und nur sie können auch den genauen Moment erkennen, zu stoppen und sich zurückzuziehen, bevor sie von ihnen aufgefressen werden.
Inmitten von so vielen Krankheiten, Gerüchte, Katastrophen usw. müssen wir aufpassen, uns von dieser nicht gefürchteten Gefahr zu schützen: vor diesem Virus, das ein Mikroskop nicht sieht und dessen Konsequenzen eine Tomographie gar nicht voraussehen kann: Egoismus.
Das Gegengift wie auch die Impfung gegen Egoismus ist die Liebe: zärtlich sein, fröhlich, dankbar, freigebig, Lehrer sein, treu, demütig, unbescholten, geduldig, verzeihend, gegenwärtig, dienend.
Lassen wir die Liebe untereinander reichlich vorhanden sein und im Überschuss, um Egoismus widerstehen zu können und mit Kraft die Schäden zu vermindern, die es verursacht!
"Es stimmt zwar, dass selbstsüchtige Menschen
unfähig sind, andere zu lieben,
aber sie sind auch nicht fähig sich selbst zu lieben."
Erich Fromm
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